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Kleinkrafträder aus Suhl

Montag, 13. März 2023, 06:41 Uhr
Seit 1955 werden in Suhl Kleinkrafträder entwickelt und gebaut, ein neuer Zeitabschnitt für den Traditionsbetrieb. Auch wenn es völlig unterschiedliche Produkte sind, ähnelt doch die Simson Geschichte in vielen Punkten der Nordhäuser. In den 30iger Jahren von den Nazis enteignet, zur Rüstungsproduktion gezwungen, nach Demontage und Zerstörung Anfang der 50iger dem IFA-Verband zugeordnet, erleidet der VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Suhl 1992 das gleiche Schicksal wie die Motorenwerke in Nordhausen. Zwei Dinge unterscheiden sie aber, Simson baute wesentlich mehr Mopeds als Nordhausen Motoren und sportliche Erfolge auf den Rennstrecken Europas konnte man mit Dieselmotoren auch nicht erzielen.
Obwohl schon tot gesagt und manchmal belacht, erleben die Fahrzeuge aus dem Thüringer Wald besonders unter Jugendlichen und Fans der Marke heute eine beachtliche Beliebtheit.
So viel zur Vorgeschichte. Was lag also näher, als in einer Sonderausstellung die Geschichte genauer zu beleuchten und auch dem Publikum im IFA-Museum zu präsentieren.
Siegfried Pfoh (Foto: @ 2023 HGF ifa museum) Siegfried Pfoh (Foto: @ 2023 HGF ifa museum)
Die Sammlung von Siegfried Pfoh, einem ehemaligen IFAraner, bildete den Grundstock für die Sonderausstellung in den Räumen des ehemaligen Kulturhauses der Motorenwerke bildete. Dazu gesellte sich die Belegarbeit von Schülern der Käthe-Kollwitz-Schule zum Thema „IFA-Fahrzeugproduktion“ die sich speziell mit der IFA-Geschichte, den Traktoren aus Nordhausen und den Kleinkrafträdern aus Suhl beschäftigen wollten.
Vier Monate Vorbereitung, dazu Dienstreisen zum Verkehrsmuseum nach Dresden und zum Fahrzeugmuseum nach Suhl bedurfte es, um zusammenzutragen, was für eine Sonderausstellung zum Thema erforderlich ist. Die meisten Exponate mussten transportiert werden, hier unterstützte wieder einmal das Autohaus Peter. Besonders die Freunde vom Fahrzeugmuseum Suhl halfen mit wichtigen Exponaten und Schnittmodellen. So entstand eine Ausstellung, welche die wichtigsten Zeitabschnitte der Suhler Fahrzeugproduktion von 1955 bis 1990 beleuchtet.
Da sind zunächst alle Modelle der „Vogelserie“ von Spatz bis Habicht und die wichtigsten Vertreter der „S-Serie“ von S 50 bis S 53. Schnittmodelle zeigen dem Besucher das Innenleben verschiedener Motoren. Dank dem Fahrzeugmuseum Suhl ist auch ein Modell des „SR 4-4 Habicht“ zu bestaunen.
SR 53 und GS 75  (Foto: @ H.-G. Franke IFA-Museum) SR 53 und GS 75 (Foto: @ H.-G. Franke IFA-Museum)
Zwei besondere Exponate vervollständigen die kleine Ausstellung. Da ist das erste „Belegmuster“ des letzten Kleinrollers SR 50 aus dem Besitz des Formgestalters Lutz Rudolpf. Das exklusive Exponat ist eine Leihgabe der Familie an den Verlag 79 Oktan. Aus dem Besitz des Urbacher Sportfreundes Mathias Weber präsentiert eine der wenigen GS 75 Geländesportmaschinen die erfolgreiche Geschichte der Marke Simson auf den Rennstrecken Europas.
Die Ausstellung ist noch bis August im ehemaligen Kulturhaus in der Montaniastraße zu besichtigen.
Besonderer Höhepunkt wird am 15. April ein Vortrag vom ehemaligen Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung des Fahrzeugwerkes Suhl, Joachim Scheibe.
Besucher die mit „Ihrer“ Simson anreisen erhalten freien Eintritt.
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